Gäbe es eine Hauptstadt der Kirchenruinen, es wäre Goslar. Neben der weltberühmten Halbruine "Domvorhalle" und den bekannten weitläufigen Grundmauern alter Klöster (St.Georg, St.Petri) gibt es kaum beachtete Überreste alter Kapellen und Kirchen im Stadtgebiet, gekrönt noch von den mächtigen Mauerresten des alten Augustinerklosters Riechenberg (auf dem Areal des heutigen evangelischen Gethsemaneklosters) oder der Marienkapelle im Klusfelsen.
Gäbe es eine Cluster-Region mit einer auffälligen Häufung von Objekten - es wären die Uckermark mit ihren unzähligen Wüstungskirchenresten, das Oderland mit den Dorfkirchenruinen aus Zeiten der Erstürmung Berlins und das südliche Niedersachsen mit ebenfalls vielen -teils ergrabenen- Wüstungen.
Praktisch in allen Landkreisen können Objekte gefunden werden, aber es dürfte kein Zufall sein, dass in den katholisch geprägten Landstrichen Münsterland und Altbayern Relikte nur ganz sporadisch anzutreffen sind.
Mancherorts mag die "kartografische Verdrängung" schuld daran sein, dass bei vorhandenem "intakten" Bauwerk der Rest, die Grundmauer eben nicht separat vermerkt werden kann; so bei der alten Gunthildiskapelle (Titelbild / Mittelfranken), so bei dem alten Kloster Christgarten (Schwaben), dem Ensemble auf dem Gotthardsberg oder vielen anderen Halbruinen und Ruinenresten (Gnadental, Stetten).