Burgen und Burgruinen gibt es in Mitteleuropa zuhauf; ihre Gesamtzahl für den deutschsprachigen Raum wird auf über 14.000 geschätzt. Burgkapellen, die noch deutlich erkennbar sind, gar denkmalpflegerisch herausgeputzt sind, finden sich dagegen nicht flächendeckend und nicht in großer Anzahl.
Je nach Größe der Burg (von denen nicht wenige kompakte Felsnester sind), Wohlstand und Frömmigkeit der Besitzer, mögen auch Kapellenerker (Lobdeburg, Wildenstein) oder Altarecken ausgereicht haben; nicht selten wurde die Kapelle auch in den Torturm integriert, um dem Feind den Angriff psychisch zu erschweren. Gerade auf einigen Hegauburgen sind solche Bauten nachgewiesen oder schön ablesbar (Mägdeberg).
Auch spätere Festungsanlagen (Königstein, Regenstein, Hohentwiel) wurden mit Kirchen ausgestattet; mitunter sind gar mehrere Bauwerke aus verschiedenen Epochen zumindest in Resten zu sehen. Sind Schlösser im Verfall, so überdauert die Kirche oder Kapelle häufig eigenständig. Bei Bauwerken, die einzeln, abseitig stehen, ist das Attribut "Kirchenruinenobjekt" umso stimmiger, der Ausflug umso ergiebiger (Lemberg, Herrenzimmern, Kobern).