Bestattungskult ist eine der frühesten "Menschwerdungen" des Menschen, eine der wesentlichen Unterscheidungen zu anderen Lebewesen. Aus uralter, vorchristlicher Zeit sind Großsteingräber, Pyramiden oder Tempelanlagen sichtbare Hinterlassenschaften.
Die christliche Zeit ist geprägt von geweihten Friedhöfen samt Friedhofskapellen, daneben sind Grabkapellen und Mausoleen Bauwerke mit sakralem Hintergrund. Als Mischform schließlich historistische Gebäude in Parks im Stil des "memento mori". Auch diese Bauten sind vielfach Opfer von Krieg und Gleichgültigkeit geworden.
Die oftmals versteckte, abseitige Lage und die räumliche Nähe zu Gräbern führte in den vergangenen Jahren nicht selten zu Vandalismus oder zu Schändungen im Rahmen von Okkultismus (schwarzer Messen). Tröstlich, dass aber auch Gegenbewegungen in Form von Stiftervereinen und Sicherungsmaßnahmen anzutreffen sind. Schließlich sind Objekte in parkähnlichen Friedhöfen (Hamburg, Berlin, Hannover) zusätzliche Ziele von Spaziergängen mit Andachtscharakter.
Die besondere morbide Stimmung inspirierte viele Fotografen, die sich jedoch dem Schutz des Reliktes verpflichtet fühlen und die genaue Örtlichkeit nicht bekanntgeben.